Wer wünscht sich nicht mehr Gelassenheit, innere Ruhe und Entspannung. Im täglichen Leben fühlen wir uns jedoch oft genug angespannt, gehetzt und unruhig.

Ich habe schon öfters darübergeschrieben, dass viele Frauen vor lauter Alltag keine Zeit für sich selber finden. Wenn frau gefangen ist im Trott mit Familie und Beruf, ist es oftmals unmöglich auch nur 10-15 Minuten jeden Tag für sich selber zu reservieren: Kurz durchatmen, Gedanken sammeln, wertvolle Zeit mit sich selber genießen, Energie tanken durch Rückzug in die Ruhe.

Stille und Einkehr sind so wichtig für das eigene Wohlbefinden.

Meditieren

Ich meditiere immer mal wieder und konnte oft feststellen, dass ich danach ausgeglichener war und ich mich besser gefühlt habe. Manchmal finde ich aber auch nicht zur Ruhe und das Sitzen ist wenig erfolgreich. Körper und Kopf sind zu stark im Alltagsgeschehen verhaftet, die Gedanken wirbeln nur so herum. Der Körper zwickt und zwackt.

Auszeit im Kloster

Um Theorie und Praxis rund um die Meditation von Profis zu lernen, war ich für ein Wochenende in einem Shaolin-Kloster. Mich interessierte zudem, wie der Tagesablauf in einem buddhistischen Kloster ist, welche Riten und Zeremonien durchgeführt werden und wie das Miteinander zwischen den Novizen, Mönchen, dem Meister und dem Abt ist. Es waren drei sehr interessante und lehrreiche Tage, die mich in vielerlei Hinsicht gefordert haben.

Shaolin-Mönche werde u.a. ausgebildet in den Bewegungslehren Qi Gong und Tai Chi, der Kampfkunst Kung Fu sowie in der Meditation.
 

Neben dem praktischen Üben im Sitzen und Gehen durfte ich an Unterweisungen mit Mönchen und dem Abt des Klosters teilnehmen. Diese Hinweise und Ratschläge habe ich für mich mitgenommen:

Finde deinen eigenen Rahmen

Damit meinte der Abt: Welche Aktivitäten und Verpflichtungen im Alltag bilden den Rahmen (wie von einem Bild) und wann würde sich am besten eine Meditation (= Bild) integrieren lassen? Manche Menschen meditieren gleich nach dem Aufstehen andere kurz vor dem zu Bett gehen am Abend. Auch im Tagesverlauf ist es möglich. Wichtig ist, es zu tun.

Täglich 10 Minuten, 30 Tage lang

Er hob hervor, dass die regelmäßige Durchführung wichtig sei um herauszufinden, was im Körper geschieht und welche Auswirkungen es hat.

„Meditiere anfangs dreißig Tage für je 10 Minuten und dann prüfe, ob du weiter machen möchtest.“
Es geschieht dann fast von alleine, dass der Rückzug in sich selber immer etwas länger wird.

Ruhig sitzen

Einer der Mönche riet uns, ganz still zu sitzen damit der Kopf ebenfalls ruhig werden kann. Aufkommende Gedanken dürfen wie Wolken am Himmel vorbeiziehen.

Ich möchte noch erwähnen, dass die Meditationseinheiten im Kloster ca. 45 Minuten lang waren. Für mich war das eine große Herausforderung und ruhig sitzen konnte ich fast überhaupt nicht. Daher ist es gut, mit täglichen 10 Minuten zu starten.

Der Ort

Ich habe mir eine Ecke in meinem Zimmer mit Meditationskissen, Kerze, Buddhastatue und Steinen eingerichtet. Ab und zu zünde ich ein Räucherstäbchen an und habe Gesellschaft von Hund und Katz.

Die innere Einkehr kann letztendlich überall durchgeführt werden. Anfangs ist es bestimmt sinnvoll, eine ruhige Umgebung zu Hause oder in der Natur auszuwählen. Profis meditieren auch im größten Trubel und lassen sich nicht beirren.

„Meditiere jeden Tag zehn Minuten!“
 

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